Wenn ein Schüler erzählt, dass er demnächst ein Schuljahr im Ausland verbringt, ist meistens eine der ersten Fragen: Wo? Kein Wunder, schließlich spielt die Wahl des Gastlandes eine wichtige Rolle. Denn mit dem Ziel bestimmt der Schüler nicht nur, wohin sein Fernweh ihn treibt und wie viel Kilometer er von zu Hause entfernt sein wird. Das Gastland legt auch die Sprache fest, die den Schüler ein Jahr lang begleitet, und die Kultur, in der er sich bewegen und leben wird. Der Schüler entscheidet sich also nicht nur für irgendein tolles Urlaubsziel, sondern für ein Land, das er als aktiver Teil von Innen heraus kennen lernen darf und das für den Rest seines Lebens eine wichtige Bedeutung für ihn haben wird.
Bei dieser immens großen Rolle, die das Gastland für den Austausch hat, liegt es nahe, dass der Schüler es möglichst genau kennen lernen will. Schon vor seiner Entscheidung für ein bestimmtes Land sollte er sich deshalb viel mit seinen Favoriten beschäftigen, um später nicht von falschen Erwartungen enttäuscht zu werden. Deshalb heißt es: Informationen aus dem Internet filtern, Erfahrungsberichte lesen und Reiseführer durchstöbern. Denn wer will schon irgendwann im Flugzeug nach Australien sitzen und überhaupt keine Vorstellung von dem haben, was ihn erwartet oder – noch schlimmer – eigentlich viel lieber auf dem Weg nach Brasilien sein?!
Die Eltern sollten ihr Kind deshalb bei der Wahl unterstützen und auch die Organisation stellt meist Informationsmaterial und berät den Schüler. Schließlich dient diese Hilfe nicht nur dazu, sich ein möglichst umfassendes Bild vom Gastland zu machen, sondern auch als gute Vorbereitung. Denn wenn der deutsche Jugendliche Verständnis für Kultur und Geschichte des Landes mitbringt, lassen sich viele Probleme vermeiden.
Viel anschaulicher als die gedruckten Informationen ist jedoch das Gastland selbst. Auch wenn es meistens nicht erlaubt ist, während des Austauschjahres auf eigene Faust Reisen zu unternehmen, gibt es vielfältige Möglichkeiten: Gegen Aufpreis bieten einige Organisationen betreute Urlaubstrips und Ausflüge an, auch mit der Gastfamilie könnte der Schüler in die Ferien fahren oder aber vor dem Austausch bzw. im Anschluss daran mit Freunden oder der eigenen Familie das Land bereisen. Allerdings nimmt er hierbei immer eine touristische Sicht auf das Land ein.
Wirklich kennen lernen kann der Austauschschüler sein Gastland also weder in Deutschland, noch durch touristische Reisen, sondern erst im Austauschjahr selbst. Als aktiver Teil wird er hier in das alltägliche Leben eingebunden und gewinnt so eine Perspektive auf Land und Kultur, die sonst den Einheimischen vorbehalten ist. Nach einigen Wochen der Eingewöhnung integriert sich der Austauschschüler dabei weitestgehend und findet im Gastland nicht selten eine zweite Heimat.
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