An einem Schüleraustausch teilzunehmen, das können sich viele deutsche Jugendliche vorstellen. Bei der Wahl des Gastlandes scheiden sich jedoch die Geister. Während der Großteil der Schüler sich für eines der englischsprachigen „Standard-“ Gastländer USA; Neuseeland, Australien oder Kanada entscheidet, wählen einige Jugendliche eher untypische Ziele. Südafrika ist eines von ihnen.
Jährlich reisen ca. 150 deutsche Austauschschüler zum südlichsten Teil Afrikas. Hier gibt es für sie viel zu erleben. Besonders das Nebeneinander von unterschiedlichen Welten in einem Land fasziniert die Besucher Südafrikas immer wieder aufs Neue: Auf der einen Seite ein moderner Industriestaat mit europäischen Großstädten, westlichem Komfort und einer – nach dem Ende der Apartheid – funktionierenden Wirtschaft, auf der anderen Seite ein reiches, ursprüngliches Naturerbe mit grandiosen Landschaften und einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt. Mehr als 300 Säugetier-, 500 Vogel- und 100 Reptilienarten sowie unzählige Insektenspezies und über 20.000 Pflanzenarten machen Fauna und Flora extrem artenreich und können vor allen Dingen in den Nationalparks und Naturreservaten beobachtet werden. Auch die Landschaften Südafrikas sind vielfältig und reichen von heißen Wüsten und riesigen Savannen über Gebirge und wilde Wasserfälle bis hin zu rauen Küsten und Sandstränden. Auf Grund dieser großen geologischen Varietät kann auch das Klima regional sehr verschieden sein, grundsätzlich sind die Temperaturen jedoch meist niedriger, als häufig erwartet wird, und klettern nur an der Küste über 30 Grad.
Das Land am Kap besticht außerdem durch seine kulturelle und ethnische Vielfalt. Nicht umsonst wird es auch „Regenbogennation“ genannt: Verschiedenste Volksgruppen treffen hier aufeinander und bilden mit ihren unterschiedlichen Einstellungen, Sprachen, Herkünften und extrem gegensätzlichen Lebensverhältnissen eine multikulturelle Gemeinschaft. Die größten Kulturgruppen sind die Xhosa (17 Prozent), Zulu (21 Prozent) und Sotho (15 Prozent), während die häufig recht wohlhabenden weißen Südafrikaner nur rund 8 Prozent der Bevölkerung darstellen. Auch die 11 offiziellen Landessprachen sind vielfältig. Englisch ist dabei im öffentlichen Leben die gebräuchlichste Sprache, obwohl nur wenige der 45 Millionen Südafrikaner sie zu Hause sprechen. Ein Austauschschüler kommt deshalb meistens in seiner Gastfamilie nicht nur mit Englisch, sondern auch mit einer der anderen Landessprachen in Kontakt.
An den südafrikanischen Schulen wird ebenfalls auf Englisch unterrichtet. Jede öffentliche Schule bietet jedoch auch eine der anderen offiziellen Landessprachen als Pflichtfach an, so dass ein Austauschschüler seine Sprachkenntnisse erweitern kann. Für Südafrikaner besteht die Schulzeit aus dem Besuch der Primary und anschließend der High School, die nach der 12. Klasse mit dem „Matric-Certificate“ abgeschlossen wird. Auch das Tragen einer Schuluniform ist für sie – ebenso wie für Austauschschüler – Pflicht. Hier und in den Gastfamilien kommen deutsche Austauschschüler auch mit der Sportbegeisterung der Südafrikaner in Kontakt. Neben Rugby und Fußball – WM2010 lässt grüßen – sind vor allem Hockey, Tennis, Golf und Kricket sehr beliebt. Als „Nationalsport“ gilt das Braai, das soviel wie Barbecue bedeutet, jedoch nicht nur einen sozialen Anlass, sondern vielmehr einen Ausdruck der gelassenen Lebensphilosophie der Südafrikaner darstellt.
Gerade in den Städten ist dieser Gleichmut häufig zu finden. Neben Johannesburg, der „Stadt des Goldes“, die als größte Metropole des gesamten Kontinents das Wirtschaftszentrum Südafrikas und den ersten Anlaufpunkt für den internationalen Tourismus darstellt, ist vor allen Dingen Kapstadt eine Reise wert. Die älteste Stadt Südafrikas liegt am Fuße des Tafelberg Massivs, das ihr zusammen mit den herrlichen Sandstränden und dem sie umgebenden, außergewöhnlichen Nationalpark einen wunderschönen Rahmen verleiht. Die Metropole gilt mit ihrem reizvollen Umland als eine der schönsten Städte der Welt und bezaubert mit multikulturellen Großstadtflair, dem lebendigen und gleichzeitig gelassenen Lebensstil der Einwohner und der schönen Kap-Halbinsel mit dem Kap der guten Hoffnung.
Weiterführende Informationen über Südafrika gibt es hier.
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