Ein Austausch ist für Jugendliche die spannenste Erfahrung während ihrer Schulzeit. Die Zeit im Ausland bringt viele neue Eindrücke und stellt einen großen persönlichen Gewinn dar, aber sie ist auch kein Zuckerschlecken – immer wieder treffen Austauschschüler auf verschiedene Herausforderung, denen sie sich stellen müssen. Wenn sie es jedoch schaffen, ihre Probleme offen anzugehen und sie zu lösen, können sie an ihnen wachsen. Hilfreich ist dafür eine gute Vorbereitung, denn wer sich schon vor seiner Abreise mit potenziellen Konfliktthemen beschäftigt, kann angemessen reagieren und Schwierigkeiten aus der Welt schaffen.
Im Folgenden werden die Top 10 der häufigsten Probleme, die fast jeder Austauschschüler kennen lernt, angesprochen und Lösungsvorschläge gegeben.
Schüleraustausch-Problem 1: Finanzierung
Die Frage nach der Finanzierung eines Schüleraustausches stellt für viele Jugendliche und ihre Eltern bereits vor dem Auslandsjahr ein großes Problem dar. Schließlich kostet ein Austausch eine Menge und nur wenige Eltern können es sich leisten, den Löwenanteil alleine zu stemmen. Was alles gezahlt werden muss und welche Möglichkeiten zur Finanzierung es gibt, ist hier zu lesen.
Schüleraustausch-Problem 2: Die richtige Organisation finden
Am Anfang eines Schüleraustausches stehen viele Entscheidungen. Zum Beispiel die für ein bestimmtes Gastland, einen geeigneten Zeitpunkt oder ein passendes Programm. Eine wichtige Wahl betrifft dabei die der richtigen Austauschorganisation. Denn diese ist nicht nur zuständig für eine gute Platzierung, sondern unterstützt auch bei der Vorbereitung und bietet eine Rundum-Betreuung. Bei der Wahl gibt es verschiedene Dinge zu beachten. Nähere Informationen gibt es hier.
Schüleraustausch-Problem 3: Anerkennung von Auslandsschuljahren – G8
Nicht wenige Austauschschüler wünschen sich, dass ihre schulischen Leistungen im Gastland auch in der Heimat anerkannt werden, so dass sie nach ihrem Auslandsaufenthalt wieder in ihre alte Klasse einsteigen können. Abhängig ist diese Anerkennung unter anderem vom Zeitpunkt des Austausches – und davon, ob der Schüler sich den Sprung zutraut. Die G8 ins Ausland - jetzt erst recht!" href="https://www.schueleraustausch-abc.de/20090821/trotz-g8-ins-ausland-jetzt-erst-recht/">G8-Reform verunsichert Schüler und Eltern dabei noch zusätzlich. Lösungen können hier nur individuell in Absprache mit der Schule gefunden werden. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass ein Auslandsjahr es wert ist, auch ein Schuljahr zu wiederholen!
Schüleraustausch-Problem 4: Krankheiten
Die Möglichkeit, einen Schüleraustausch zu machen, besteht grundsätzlich für jeden Schüler – auch für solche mit chronischen Krankheiten. Zwar gestaltet sich die Platzierung dadurch schwieriger, mit einer engagierten Organisation sollte sie jedoch machbar sein. Ein anderer wichtiger Aspekt sind in diesem Zusammenhang Krankheiten während des Austausches – viele Eltern machen sich Sorgen, dass die medizinische Versorgung nicht ausreichen könnte. In der Regel prüfen die Austauschanbieter bei der Platzierung jedoch genau, ob eine ausreichende Versorgung gewährleistet werden kann.
Schüleraustausch-Problem 5: Sprachbarriere
In den ersten Wochen im Gastland haben viele Austauschschüler noch Probleme mit der Verständigung. Insbesondere, wenn sie die Sprache vorher nicht gelernt haben, sollten sie deshalb täglich Grammatik und Vokabeln trainieren und möglichst häufig das – wenn auch stotternde – Gespräch zu Einheimischen suchen. Denn wenn die Sprachbarriere nicht überwunden werden kann, kommt es auch nur schwerlich zu einer echten Integration. Hier hilft auf Dauer nur eins: Üben, üben, üben!
Schüleraustausch-Problem 6: Kulturschock
Durch das Zusammentreffen mit der fremden Kultur im Gastland tritt bei vielen Austauschschülern ein Kulturschock ein. Dieser beschreibt den schockartigen Gefühlszustand, der durch den schnellen Sturz aus der Euphorie über die Ernüchterung in das Gefühl, fehl am Platz zu sein, ausgelöst wird und mit Symptomen wie Depressionen, einer unbegründeten Abneigung gegen das Gastland und Antriebslosigkeit einher. Diese Krise kann nur bewältigt werden, wenn der Jugendliche nicht in Selbstmitleid versinkt, sondern aktiv wird, sich mit seiner Umgebung auseinander setzt, den Kontakt zu Einheimischen sucht und an seinen Sprachkenntnissen arbeitet. So fördert er seine Integration und fühlt sich schon bald in dem fremden Land wohl. Nähere Informationen gibt es hier.
Schüleraustausch-Problem 7: Heimweh
Heimweh plagt früher oder später jeden Austauschschüler. Das ist ganz normal und muss einfach durchgestanden werden. Durch eine gelungene Platzierung kann aber bereits vorbeugend das Heimweh verringert werden – denn wenn der Jugendliche sich in seiner neuen Umgebung wohl fühlt, fällt der Verzicht auf Freunde und Familie nicht ganz so schwer. Welche Formen des Heimwehs es gibt und wie am besten damit umgegangen wird, gibt es hierzu lesen.
Schüleraustausch-Problem 8: Konflikte mit der Gastfamilie
Kleine Reibereien mit der Gastfamilie sind normal – schließlich kommen sie auch in den harmonischsten Familien vor. Gerade durch die verschiedenen Kulturen und Einstellungen von Gastfamilie und Austauschschüler kann es jedoch auch zu größeren Schwierigkeiten oder sogar handfesten Konflikten kommen. Durch eine passende Platzierung, eine gute Vorbereitung, Toleranz von beiden Seiten und einen offenen Umgang miteinander kann ihnen jedoch vorgebeugt werden. Im Zweifelsfall sollte jedoch der Betreuer hinzugezogen werden – er kann oft vermitteln, bevor sich die Probleme hochschaukeln und nur noch durch einen Gastfamilienwechsel zu lösen sind.
Schüleraustausch-Problem 9: Anschluss finden
Im Gastland braucht der Jugendliche auch außerhalb der Gastfamilie soziale Kontakte, um sich auf Dauer dort wohl zu fühlen. Häufig suchen Austauschschüler dabei die Nähe zu anderen Austauschschülern, für die vollständige Integration ins Gastland ist es jedoch wichtig, gerade zu Einheimischen Kontakte zu knüpfen. Dafür muss der Jugendliche sich überwinden, offen auf andere zuzugehen. Hilfreich ist dabei, an den Sprachkenntnissen zu arbeiten und den Kontakt auch außerhalb des Unterrichts, beispielsweise in der entspannten Atmosphäre einer AG, zu suchen.
Schüleraustausch-Problem 10: Reintegration in Deutschland
Auch nach der Heimkehr ist der Austausch noch nicht abgeschlossen. Im Gegenteil haben viele Schüler große Probleme damit, sich wieder in die fremd gewordene Heimat einzuleben. Diesen „Kulturschock back home“ zu überwinden, braucht seine Zeit – zumal er nicht selten heftiger ist, als der beim Eintritt in die fremde Kultur, weil die Notwendigkeit der Reintegration in die gewohnte Umgebung unerwarteter ist. Hilfreich sind dabei vor allem die Nachbereitungstreffen der Organisation, aber auch die aktive Auseinandersetzung mit der heimatlichen Umgebung und die Möglichkeit, von den Erfahrungen zu berichten, können die Reintegration fördern.
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